X-Men: Dark Phoenix, #MeToo und das ewige Patriarchat

Wonder Woman, Captain Marvel und X-Men: Dark Phoenix – große Superheldinnen erobern die Leinwand und insbesondere die letzten beiden ähneln sich dabei verdächtig: Wie der christliche Messias schweben sie mit ausgebreiteten Armen im All und ihre kosmischen Kräfte übersteigen die aller anderen Superheld_innen bei weitem. In meinen Augen ist es aber vor allem X-Men: Dark Phoenix, der einen überdeutlichen Bezug zu gesellschaftlichen Diskursen herstellt und damit weit über das Motiv einer „starken Heldin“ hinausgeht. Genauer gesagt, ist X-Man: Dark Phoenix für mich eine Geschichte über #MeToo, also über Machtmissbrauch innerhalb patriarchaler Systeme, und seine Konsequenzen für die Betroffenen. Und weil dieser Gedanke für mich so zentral ist, verzichte ich ausnahmsweise auf einen Blockbuster-Check und konzentriere mich stattdessen auf diesen Aspekt. Ganz am Ende mache ich aber auch noch mal einen intersektionalen Schlenker.

Und Achtung: Dies ist eine feministische Analyse des Films und enthält als solche massive Spoiler. Der Artikel ist dazu gedacht, ihn NACH dem Kinobesuch zu lesen. Außerdem wird es in diesem Text um psychische und sexualisierte Gewalt gehen, weshalb ich in dieser Hinsicht eine Trigger-Warnung aussprechen möchte.

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Dramaturgie – Wer hat Macht über wessen Geschichte?

Wir beginnen mit unserer Analyse an der Oberfläche, nämlich mit der Geschichte, die X-Men: Dark Phoenix erzählt. Als Stimme des Voice Overs rahmt die weibliche* Hauptfigur Jean (Sophie Turner) den Film und weist ihn somit als ihre Geschichte aus. Auf dramaturgischer Ebene ist das durchaus bedeutsam, denn das Voice Over macht klar: Diese Geschichte handelt nicht nur von Jean, sie wird auch von ihr erzählt. Damit bekommt die Heldin Macht über ihre eigene Geschichte – zumindest scheinbar.

X-Men: Dark Phoenix

© 20th Century Fox

Denn wenn wir etwas genauer hinsehen, erweist sich diese logische Schlussfolgerung als Falle. Jean wird als kleines Mädchen nach einem Autounfall, den sie selbst durch ihre übernatürlichen Kräfte verursacht hat, von Charles Xavier (James McAvoy) quasi adoptiert und zu einem Mitglied der X-Men ausgebildet. Sie wächst ohne Erinnerung an die Details des Unfalls auf (dazu später mehr) und wird als junge Erwachsene von Xavier, gemeinsam mit anderen X-Men, auf eine gefährliche Mission ins All geschickt. Dort erleidet sie bei dem Versuch, eine Gruppe von Astronaut_innen zu retten, erneut einen Unfall, der ihre Kräfte um ein vielfaches verstärkt und ihre verdrängten Erinnerungen hinaufbeschwört, was verhängnisvolle Konsequenzen mit sich bringt. Etwas diffus gezeichnete Außerirdische (auch dazu später mehr) versuchen dann, Jean für ihre Zwecke zu instrumentalisieren, in dem sie die Superheldin gegen ihre Familie der X-Men aufwiegeln, doch Charles Xavier kann sie schließlich eines Besseren belehren. Viele Wendepunkte der Geschichte gehen also nicht aus Jean selbst hervor, sind kein Produkt ihrer Entscheidungen oder Entwicklungen, sondern werden durch andere Figuren ausgelöst! So viel Macht über den Verlauf der Dinge, wie es das Voice Over zunächst suggeriert, besitzt Jean also am Ende doch nicht. Und das hat, wie ich später darlegen werde, erheblich Auswirkungen auf den Grad ihres Empowerments.

Systemkritik – Was folgt auf das Patriarchat?

Machen wir uns nicht vor: Charles Xavier ist ein Patriarch! Er leitet nicht nur eine Schule, er ist auch eine Vaterfigur, ein Mentor und vor allem der Anführer einer Armee aus Mutant_innen. Die X-Men sind keine demokratische Vereinigung, sondern haben eine klare Hierarchie, deren unangefochtene Spitze eindeutig Professor X bildet.

Es ist dieses System, dass in X-Men: Dark Phoenix nun mächtig ins Wanken gerät – unter anderem durch Raven (Jennifer Lawrence), die Charles gerade heraus mit seiner Machtposition konfrontiert. Nicht nur stellt sie seine Absichten in Frage, indem sie die gefährlichen Missionen der Gruppe als Ego-Politur entlarvt. Sie fordert für sich auch ein unabhängiges Leben jenseits von Xaviers Kommando ein und stellt die patriarchale Struktur der Organisation selbst in Frage, wenn sie eine Namensänderung vorschlägt: X-Women, sollte das Ganze doch lieber heißen, da die Frauen* hier doch eher die Männer* retten würden als umgekehrt.

© 20th Century Fox

Tatsächlich muss Charles Xavier hier im Laufe des Films erkennen, dass er seine Machtposition als Vorbild und Mentor wiederholt missbraucht hat und dass es deshalb für ihn an der Zeit ist, als Spitze der Organisation abzudanken. Allein an der patriarchalen Struktur des Ganzen ändert sich dabei leider überhaupt nichts, denn Hank McCoy (Nicholas Hoult) wird am Ende der neue männliche* Kopf der Schule. Und eine Namensänderung steht auch nicht in Aussicht.

Jean selbst wiederum kann sich innerhalb des patriarchalen Systems nur emanzipieren, indem sie es verlässt. Ebenso wie Raven, der jedoch nicht einmal eine andere Form der Existenz vergönnt ist, findet die Über-Superheldin Phoenix, ehemals Jean, ihre Freiheit als nicht-menschliche Lebensform in höheren Sphären. Am Ende können Professor X und Magneto (Michael Fassbender) als gemütliche „Rentner“ miteinander in einem idyllischen französischen Café Schach spielen. Ich finde, Figuren wie Raven oder Jean hätten diese Form des inneren Friedens auch verdient. Stattdessen sind sie tot oder fliegen als vogelförmiges Energiefeld durchs All. Für mich schaut das eher nach einem Sieg des Patriarchats als nach seiner Dekonstruktion aus.

Missbrauch – Wer ist Schuld an der Gewalt?

Und jetzt geht’s ans Eingemachte, an den Kern der Geschichte von X-Men: Dark Phoenix. Charles Xavier ist nämlich nicht nur ein Patriarch, er ist auch ein Gewalttäter. Er ist in die Gedankenwelt der kleinen Jean eingedrungen, um ihre Erinnerungen an den Autounfall mit ihren Eltern zu verfremden. Das diente ihrem Schutz, so Xavier, doch seine Absicht ändert nichts an der Übergriffigkeit des Verhaltens selbst.

Das Eindringen in die Erinnerungen der kleinen Jean können wir nur als Gewaltakt verstehen und werten. Xavier hat kein Recht, ins Innerste dieses Mädchens* vorzudringen, ohne sie um Erlaubnis zu bitten. Ja, vielleicht nicht einmal dann, weil es zu bezweifeln ist, dass ein so junges Mädchen* die Konsequenzen dieses Eingriffs in ihr Selbstbestimmungsrecht bereits überblicken kann. Eigentlich müsste Xavier ihren Erziehungsberechtigten fragen, aber… ups, das ist er ja selbst! Wie praktisch!

X-Men: Dark Phoenix

© 20th Century Fox

Ihr merkt es vielleicht schon an meiner Wortwahl: Das Eindringen von Xavier in den Geist des kleinen Mädchens*, deren Minderjährigkeit ich nicht müde werde zu betonen, ist von einem sexuellen Übergriff nicht allzu weit entfernt und kann vielleicht auch als Bild eines solchen gelten. Aber auch, wenn wir so weit in der Argumentation nicht gehen wollten, bleibt Xaviers Handeln ein klassischer patriarchaler Akt, der nur innerhalb eines Systems möglich ist, das Wenigen die Macht über Viele gibt. Und es bleibt ein Akt innerhalb eines sexistischen und misogynen Systems, in dem Männer* Entscheidungen über Frauen* und ihre Körper treffen können – vermeintlich aus Wohlwollen, weil sie ja besser um dieses „Wohl“ wissen als die Frauen* selbst. Die Handlung von X-Men: Dark Phoenix, Jeans Verwandlung in Phoenix, kann also als Geschichte von Emanzipation aus eben jenen patriarchalen Strukturen gelesen werden. Oder auch als Geschichte des Überlebens von (sexualisierter) Gewalt.

Blicken wir etwas genauer auf die zweite Interpretation. Jean ist von ihren Emotionen abgeschnitten – auf eine ähnliche Weise, wie manche Überlebende von sexualisierter Gewalt (oder anderer traumatischer Erlebnisse) von ihren Emotionen abgeschnitten sind. In X-Men: Dark Phoenix handelt es sich beim Vorgang des Verdrängens zwar nicht um eine natürliche Schutzaktion von Jeans Psyche, die Traumatisches für das Bewusstsein ausblendet, sondern um einen Einfluss von außen, um den Effekt eines Akts der Gewalt. Nichtsdestotrotz hat das Triggern dieser verdrängten Emotionen ähnliche Konsequenzen: Jean wird von Gefühlen überrollt, die sie nicht zu kontrollieren imstande ist, vor denen sie sich selbst fürchtet.

Wenn die Situation dann eins ums andere Mal eskaliert, scheint Jean auf den ersten Blick ein Paradebeispiel für maskulinistische Argumente zu sein: Frauen* sind einfach zu emotional, um mit großer Macht umzugehen! An der Oberfläche widerlegt X-Men: Dark Phoenix dieses Argument schon allein mit Jeans selbstbewusster Aussage, dass es gerade ihre Emotionen seien, die ihr Macht und Stärke verliehen (auch hier übrigens eine Parallele zu Captain Marvel, die ebenfalls ihre Kräfte durch Emotionen zu voller Entfaltung bringt). Aber auch auf einer tieferen Bedeutungsebene bringt der Film ein kraftvolles Gegenargument: Jeans fehlende Selbstkontrolle ist nicht Ausdruck eines weiblichen* Naturzustands, sondern die Folge einer Gewalterfahrung, die auch darin besteht, ihr das Spüren und Verarbeiten der eigenen Emotionen vorzuenthalten. Und diese Gewalterfahrung ist – wie oben dargelegt – wiederum untrennbar mit dem patriarchalen System verbunden, in dem sie stattfindet.

Das ist – systemisch interpretiert – ein bisschen so, wie wenn Frauen ständig gesagt wird, sie seien zu emotional, zu wütend, zu traurig, zu „was auch immer“… Da kommt dann vielleicht irgendwann mal der Moment, in dem sie auf die Straße rennen, BHs verbrennen und Männern ins Gesicht schreien, dass sie doch mal endlich die Klappe halten sollen. Und was hören diese Frauen* dann von den Männern*? Boah, Du bist ja völlig hysterisch!

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Psychologisch gedacht wiederrum, handelt es sich bei Jeans Erlebnissen um eine Form der posttraumatischen Belastungsstörung: Sie wird von einem Trauma heimgesucht, das über Jahre verdrängte intensive Gefühle heraufbeschwört, denen sie nun schutzlos ausgeliefert ist. Ihr Umfeld reagiert auf diese Gefühle größtenteils mit großem Unverständnis, Abwertung und Ablehnung.

X-Men: Dark Phoenix lässt glücklicher Weise keinen Zweifel daran aufkommen, wer der eigentliche Schuldige ist, aber der Film wählt einen durchaus fragwürdigen Umgang mit dieser Erkenntnis: Professor X. bleibt ein Held, denn es ist ja am Ende ER, der das arme verlorene Mädchen* auf den richtigen Weg zurückführt. Obwohl sich die Behauptung, Jean müsse nicht „reparieren“ werden, weil an ihr nichts Falsches sei, motivisch durch den Film zieht, tut Professor X am Ende genau das: Er rückt sie zurecht, bringt sie von der Seite des Bösen zurück auf die des Guten.

Und so vergibt nicht nur Jean ihrem Peiniger, auch der Film adelt ihn mit dem idyllischen Happy Ending im französischen Café. Der Zweck heiligt also irgendwie doch die Mittel?! Hinzukommt, dass Charles zwar konsequenter Weise die durch ihn missbrauchte Machtposition räumt, die patriarchale Struktur, die diesen Machtmissbrauch erst ermöglichte, aber durch seinen männlichen* Nachfolger perpetuiert wird.

X-Men: Dark Phoenix gelingt es also, einen Bezug zu gesellschaftlichen Diskursen um patriarchale Machtstrukturen und ihren Missbrauch herzustellen, zieht daraus aber die falschen Konsequenzen und beschneidet sich seines ermächtigenden Potentials. Entweder glaubt der Film nicht an die Möglichkeit, das bestehende System zu verändern, oder er ist blind für die Tatsache, dass nicht Einzelpersonen, sondern Machtstrukturen Missbrauch ermöglichen. In jedem Fall scheitert X-Men: Dark Phoenix daran, eine emanzipatorisch wertvolle Botschaft zu vermitteln.

Bluefacing – Wer ist fremd genug, um unser Feind zu sein?

Vielleicht war es die so überdeutliche feministische Botschaft mit dem „X-Women“-Hammer, die mich dafür sensibilisierte, bei der Betrachtung von X-Men: Dark Phoenix neben Sexismus noch andere „ismen“ in den Blick zu nehmen. Dabei fiel mir vor allem die Abwesenheit Schwarzer bzw. nicht-weißer Figuren auf. Im Hauptcast ist Storm (Alexandra Shipp) die einzige Figur of color und gleichzeitig eine derjenigen mit der geringsten Screentime und Bedeutung für den Plot. Auch ein Blick auf die jungen Mutant_innen in Xaviers Schule zeigt ziemlich eindrücklich, dass übersinnliche Kräfte in der Welt des Films vor allem ein weißes Privileg darstellen.

„Of color“ sind dann aber doch wieder Figuren, nämlich Raven, Beast/Hank und Nightcrawler (Kodi Smit-McPhee), die alle eine blaue Hautfarbe haben. Aber können und wollen wir das als Vielfalt werten? Und wenn die blaue Hautfarbe hier bildlich für das Abweichen von der weißen Matrix dienen soll, weshalb werden die blauen Figuren dann alle von weißen Schauspieler_innen verkörpert? Und wieso darf sich zu Beginn des Films ein kleiner Junge blau anmalen, um seine Held_innen nachzuahmen? Wäre das innerhalb dieser Logik dann nicht „bluefacing“? Denn ja, die X-Men verfügen zwar über Superkräfte, auf gesellschaftlicher Ebene sind sie jedoch eine ehemals – und im Laufe des Films dann auch erneut –marginalisierte Bevölkerungsgruppe und insofern durchaus mit gesellschaftlichen Minderheiten vergleichbar.

© 20th Century Fox

Zum Nachdenken brachte mich auch der Umgang mit den ominösen Außerirdischen, die das Überleben der ganzen Menschheit bedrohen, weil… ja, warum eigentlich? Über die aus dem All angereisten Invasor_innen erfahren wir wenig. Nicht einmal ihre wahre äußerliche Form können wir richtig sehen, da sie sich sofort gewaltsam die Körper von Menschen aneignen. Scheinbar brauchen sie die von Jean absorbierte Energiequelle für das Überleben ihrer vom Aussterben bedrohten Art – ein erst einmal nicht wirklich bösartiges, sondern ziemlich nachvollziehbares Ansinnen, das eine Flucht- und Vertreibungsgeschichte andeutet. Dass sie ihren Neuanfang mit der Kolonisierung der Erde und Auslöschung der Menschheit verbinden wollen, ist natürlich unglücklich. Aber warum muss das eigentlich sein? Der Film erklärt uns weder, was mit der eigenen Welt dieser Wesen geschehen ist, welche Ereignisse sie auf eine Reise bis zur Erde geschickt haben, was ihre Kultur ausmacht, weshalb sie menschliche Körper benutzen anstatt in ihren eigenen rumzulaufen und so weiter. Alles was wir erfahren ist: Das was von Außen kommt, ist böse.

Und das ist zu einfach. Aliens sind in Filmen oft eine diabolisierte Gruppe von fremden Aggressor_innen, deren Handeln in keinem Zusammenhang mit dem Handeln der Angegriffenen steht. Deshalb waren Science Fiction Filme über Außerirdische, die die Welt vernichten wollen, im Kalten Krieg und nach 9/11 auch so populär (darüber habe ich übrigens meine Magisterarbeit geschrieben). Das Fremde wird pauschal mit Bösartigkeit gleichgesetzt und als diffuse Bedrohung verstanden, in der Individuen und politische Zusammenhänge völlig aus dem Blickfeld geraten. Und es beruhigt eben ungemein, wenn sich so einfach zwischen „gut“ und „böse“ unterscheiden lässt.

Diese filmische Rhetorik ist im Fall von X-Men: Dark Phoenix aber gerade deshalb so bedauerlich, weil das Franchise mit seinem Motto „Mutant and Proud“ ja ursprünglich dafür einstand, das Fremde zu umarmen statt zu verurteilen. Es sind doch ursprünglich die Mutant_innen gewesen, und sind es im Film vorübergehend ja immer noch, die von der Mehrheitsgesellschaft diskriminiert und vorverurteilt werden, deren Handeln als blinde Aggression und Bedrohung missverstanden wird. Nun aber begegnet der Film den Außerirdischen ebenso wie die Menschen den Mutant_innen: Ohne jegliches Interesse für ihren Hintergrund, ihre Motivation und ihre Beziehung zu dem Ort, an dem sie sich befinden.

Und wenn wir jetzt beides Zuammendenken, die Mutant_innen, die blauen Gesichter und die außerirdische Bedrohung, dann tut sich hier eine gefährliche Scheinheiligkeit auf. Ok, scheint der Film zu sagen, wer eine andere Hautfarbe hat oder irgendwie körperlich anders gestaltet ist, der mag uns noch willkommen sein. Aber wer von Außen kommt, kann nur Böses im Sinn haben und soll mal schön draußen bleiben.

Und so, liebe Leute, wird das nix mit dem Frieden auf Erden. Und mit der Gleichberechtigung auch nicht!

Kinostart: 06. Juni 2019

Übrigens: Unsere FILMLÖWIN-Podcasterinnen Sophie und Lara haben für den Polyacast zu X-Men: Dark Phoenix auch eine ganze Folge aufgenommen!

Sophie Charlotte Rieger
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