1. Selbstdarstellung
2. FAQ
3. Kommentarfunktion
4. Team / Kontaktinformationen
5. Filmlöwin in der Presse
1. Selbstdarstellung
FILMLÖWIN ist ein Blog, das sich Filmen von und über FLINTA verschrieben hat. Noch immer sind viele Filmemacher*innen, Kamerapersonen und auch Schauspieler*innen von Sexismus und Diskriminierung betroffen. Um dieser Marginalisierung etwas entgegen zu setzen, wollen wir den „FilmFLINTA“ mit dem Projekt „Filmlöwin“ zu mehr Öffentlichkeit und Sichtbarkeit verhelfen.
Sprache
Bis 2023 haben wir in diesem Zusammenhang noch von „Filmfrauen“ gesprochen. Nun verwenden wir die inklusive Abkürzung FLINTA um unseren intersektionalen Ansatz zu verdeutlichen und uns insbesondere von transfeindlichen Positionen im zeitgenössischen Feminismus abzugrenzen. Die Begriffe Mann/Frau bzw. männlich/weiblich nutzen wir weiterhin, wenn wir uns beispielsweise auf Diskurse beziehen, die mit dieser Unterscheidung arbeiten, begreifen sie jedoch stets als konstruiert. Auf der Webseite findet sich insbesondere in älteren Beiträgen noch der Begriff „Filmfrau“, in Artikeln aus den älteren Jahren sind die Worte „Frau“ und „weiblich“ mit einer Kennzeichnung durch „*“ versehen, die wir inzwischen als diskriminierend werten und ablehnen, aber auf Grund unserer begrenzten Kapazitäten noch nicht aus allen Artikeln löschen konnten. Wir bitten um Nachsicht.
Zielsetzung
Das Ziel jedweder Emanzipation – und somit auch das der FilmFLINTA – ist zweifellos keine Sonderrolle, sondern Teil des Mainstreams zu werden. So sehen auch wir Quoten, Frauen- und Queerfilmfestivals und selbst die Idee dieses Blogs durchaus kritisch. Doch ist eine Phase der dezidierten Förderung und Sichtbarmachung der „FilmFLINTA“ notwendig, um zu demonstrieren, welche Vielfalt an Erfahrungen und Perspektiven uns verloren geht, wenn wir weiterhin mehrheitlich Filme von und über cis Männer ansehen.
Ein klassisches Argument gegen die dezidierte Förderung von Filmfrauen lautet, dass sie schlichtweg weniger Filme produzieren würden und dementsprechend im Kino, bei Festivals und in der Filmförderung gar nicht ebenso stark vertreten sein könnten wie ihre männlichen Kollegen (von FLINTA ist in diesen Zusammenhängen kaum die Rede, entsprechende Studien zu ihrem Anteil an der Filmproduktion sind ebenfalls rar). In der öffentlichen Wahrnehmung machen Frauen tatsächlich weniger Filme als Männer. Das lässt sich nicht bestreiten. Doch dass wir sie nicht sehen, heißt nicht, dass es sie nicht gibt! Dass Frauen bzw. FLINTA in fast allen Bereichen der Filmproduktion (wie übrigens auch in der Filmblogosphäre) unterrepräsentiert sind, heißt nicht, dass sie schlechtere Arbeit leisten oder keine Lust auf diese Jobs hätten. Es heißt nur, dass FLINTA seltener in diesen Positionen ankommen und dass wir weniger über sie erfahren.
Unser Ziel ist es also, Filmschaffende vorzustellen, die in den cis männlich dominierten Mainstream Medien untergehen, und ihren Filmen dabei zu helfen ihr verdientes Publikum zu finden.
Was wir machen
Auf FILMLÖWIN geht es primär um Filme von FLINTA Personen. Professionalität versteht sich dabei von selbst: keine Vorschusslorbeeren. Im Gegenteil: FLINTA hinter der Kamera verdienen genauso eine faire und ehrliche Kritik wie cis Männer. Und jedwede Kritik, egal ob positiv oder negativ, ist eine Sichtbarmachung, weshalb wir davon überzeugt sind, dass auch eine kritische Auseinandersetzung der Sache hilft. Daneben ist es unser erklärtes Ziel, Filmschaffende unterschiedlicher Professionen auch durch Interviews und Portraits vorzustellen und in thematischen Artikeln über Rolle und Position von FLINTA vor und hinter der Kamera zu schreiben.
Außerdem befassen wir uns mit der Darstellung von FLINTA im Film. Nicht jeder Film über eine Frau ist beispielsweise auch „emanzipatorisch wertvoll“, nicht jeder Film über eine trans Person frei von Diskriminierung und Stereotypen. In diesem Zusammenhang besprechen wir Arthaus- wie auch Blockbusterfilme. Nicht die Frage, ob ein Film sehenswert ist, steht dabei im Vordergrund, sondern die Einschätzung des Films in seinem gesellschaftlichen Kontext unter besonderer Berücksichtigung der entsprechenden Geschlechterpolitik. In diesem Zusammenhang widmen wir uns auch der Konstruktion von (toxischer) Männlichkeit durch mediale Inhalte. Bei all dem nehmen wir Mehrfachdiskriminierungen in den Blick und beziehen Diskriminierungsdimensionen wie Rassismus, Ableismus und Klassismus in unsere Einschätzung mit ein.
Zur Geschichte dieses Magazins
FILMLÖWIN wurde 2014 von der Journalistin Sophie Charlotte Rieger gegründet und über viele Jahre im Alleingang betrieben. Dabei war die Finanzierung der Arbeit an diesem Projekt stets eine Herausforderung – oder besser gesagt ein riesiges Problem. FILMLÖWIN zu betreiben war zu zeitraubend, um „nebenbei“ noch einer Lohnarbeit nachzugehen. Um das Projekt trotzdem zu erhalten, entschied sich Sophie 2019 dafür, ein Löw:innen-Rudel zu gründen. Nun ist die unbezahlte Arbeit hinter den Kulissen des Magazins auf mehrere Schultern verteilt. Sophie blieb der FILMLÖWIN als Chefredakteurin treu, bis sie Mitte 2020 eine „Kätzchenpause“ einlegte. Aus Gründen der Vereinbarkeit konnte sie jedoch nicht wieder vollständig in ihre Position zurückkehren – als alleinerziehende Mutter steht ihr nicht ausreichend Zeit zur Verfügung, um neben der Care-Arbeit auch noch unbezahlte Kulturarbeit zu leisten. Die Co-Leitung des Magazins hat daher inzwischen Jana Gebhard übernommen.
2. FAQs
Die kritische Auseinandersetzung mit Sexismus und Patriarchat zieht regelmäßig wiederkehrende Diskussionen nach sich, die wir nicht führen möchte. Deshalb einige klärende Statements zum Konzept von FILMLÖWIN:
Werden FLINTA im Filmbusiness tatsächlich diskriminiert?
Die Diskriminierung von FLINTA ist Fakt. Es ist nicht Ziel dieses Blogs sie zu belegen oder zu diskutieren, sondern sie zu überwinden.
Warum sprechen wir von Frauen und Männern?
Die Einteilung von Geschlecht in männlich und weiblich ist nicht natürlich, sondern menschengemacht. Dennoch ist sie in der bestehenden Gesellschaft wirkmächtig. Sie äußert sich in der Zuschreibung von Geschlechterrollen, der Abwertung von Weiblichkeit, der Leugnung jeglicher Abweichung – anders gesagt in Sexismus, Misogynie, Homo- und Transfeindlichkeit. Wenn wir diese Auswirkungen thematisieren und kritisieren wollen, ist es notwendig die Kategorien Frau/Mann, weiblich/männlich zu benennen.
Sofern eine Unterscheidung notwendig ist, benennen wir Personen als Cisgender oder Transgender. Bei einer Cis-Person stimmen die Geschlechtsidentität und das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht überein, während trans Personen sich nicht (ausschließlich) mit dem zugewiesenen Geschlecht identifizieren. Darüber hinaus gibt es weitere (Eigen-)Bezeichnungen von Geschlechtsidentitäten. Eine knappe aber differenzierte Übersicht dazu gibt das ABC von TransInterQueer e.V. (TrIQ).
Warum fokussieren wir uns auf die Diskriminierung von FLINTA?
Sexismus bezeichnet die Diskriminierung von Personen aufgrund des ihr zugeschriebenen Geschlechts. Gesellschaftliche Diskriminierung wirkt über eine ungleiche Verteilung von Macht. In patriarchalen Gesellschaften ist Macht zu Gunsten von cis Männern verteilt, weshalb sexistische Diskriminierung primär Frauen und Personen betrifft, die nicht in das binäre Geschlechtersystem von Mann und Frau passen.
Warum benutzen wir eine geschlechtsneutrale bzw. -gerechte Sprache?
Die deutsche Sprache ist männlich geprägt und setzt die männliche Form eines Wortes als Norm. Dieses generische Maskulinum schließt alle Personen aus, die nicht männlich sind. Mit der Verwendung von gendergerechter oder genderneutraler Sprache möchten wir mit dieser Norm brechen und die bestehende Vielfalt von Geschlechtern abbilden. Dies kann z.B. durch einen Gendergap ausgedrückt werden.
Anfangs haben wir diesen Gap durch einen Unterstrich sichtbar gemacht, vorübergehend durch einen Doppelpunkt und nun durch einen Asterisk. Hierfür haben wir uns entschieden, weil der Genderstern vom Blinden und Sehbehinderten Verband e.V. empfohlen und von sogenannten „Screen Readern“ verständlicher vorgelesen wird, als andere Varianten der geschlechterinklusiven Sprache.
3. Kommentarfunktion
Respektlose Kommentare werden nicht veröffentlicht. Kommentare, die eine Diskussion auf einen Nebenschauplatz verschieben, bspw. indem sie eine der unter FAQs beantworteten Fragen diskutieren, werden wir löschen.
Warum?
Uns ist an einem ehrlichen, aber auch respektvollen Austausch gelegen. Menschen haben im Internet eine weitaus niedrigere Hemmschwelle, ihre Meinungen aggressiv zu formulieren bzw. dafür bewusst verletzende/diskriminierende Ausdrücke zu wählen. Es geht hierbei nicht um eine Zensur kritischer Meinungen, sondern um eine respektvolle Diskussionskultur, in der niemand Beschimpfungen und Beleidigungen fürchten muss – auch nicht unsere Autor*innen. Sollte Dir, liebe*r Leser*in, ein Kommentar unpassend erscheinen, weise uns bitte per Email darauf hin!