Filmkritik: Staub auf unseren Herzen

© Lighthouse

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Wenn Töchter sich von ihren Müttern emanzipieren und beginnen, Ratschläge abzulehnen und stattdessen eigene Wege zu bestreiten, kann es schon mal hoch hergehen. In Staub auf unseren Herzen verläuft dieser spätpubertäre Prozess jedoch gänzlich unaufgeregt, vielleicht gar ein wenig zu ruhig. Doch wie sagt man so schön? In der Ruhe liegt die Kraft. Und das trifft auch auf das Spielfilmdebüt der dffb-Absolventin Hanna Doose zu.

Obwohl sie schon 30 Jahre alt ist und bereits selbst einen kleinen Sohn hat, pflegt Kathi (Stephanie Stremler) einen sehr engen Kontakt zu ihrer Mutter Chris (Susanne Lothar). Vielleicht liegt es ein wenig an Kathis verplantem Naturell, dass Chris sie immer noch nicht wie ein erwachsenes Gegenüber behandelt und sich wiederholt ungefragt in alle Lebensbereiche ihrer Tochter einmischt. Doch wenn Kathi der Vorwurf zu machen wäre, ihr würde der Überblick über ihren Haushalt und die stockende Schauspielkarriere fehlen, dann wäre der professionellen Beraterin Chris ein übermäßiger Kontrollzwang vorzuhalten. Sie kontrolliert nicht nur ihre Mitmenschen, sondern vor allem sich selbst und ihre Emotionen, die nur in seltenen Momenten urplötzlich aus ihr herausbrechen. Als Chris ihrer Tochter auch noch Sohn Lenni (Luis August Kurecki) entzieht, weil Kathi angeblich nicht in der Lage sei, ihn angemessen zu betreuen, bricht der schwelende Konflikt endlich aus.

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Sophie Charlotte Rieger
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