Ein Lehrstück in Misogynie: Die Hasskampagne gegen Amber Heard

CN: Der Artikel thematisiert Misogynie, sexistische Sprache und häusliche Gewalt.

Es passieren gerade eine Menge Dinge auf der Welt, die unsere Aufmerksamkeit und Empörung verlangen. Ein Multimilliardär, der sich als Ikone der „freien Meinungsäußerung“ inszeniert, willl eine Frau, die ihm sexuelle Belästigung vorwirft, zum Schweigen bringen. Die Erderwärmung hat einen „Point of no Return“ erreicht, aber ernstzunehmender Umweltschutz ist für Superreiche und Industrienationen einfach ein bisschen zu unbequem. In den USA geschehen Amokläufe und Terrorangriffe inzwischen im Wochentakt. Und dann ist da noch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der sich inzwischen eingereiht hat in das Elend, das wir schulterzuckend zu akzeptieren gelernt haben.

Wenn es jedoch nach Reddit, YouTube, Facebook, Twitter und TikTok geht, wirken all diese Nachrichten zweitrangig. Das Auge der Online-Öffentlichkeit liegt auf  dem Gerichtsprozess zwischen den Schauspieler:innen Johnny Depp und Amber Heard, der momentan in Fairfax, Virginia, ausgetragen wird. Der Hintergrund ist eigentlich schnell erzählt: Amber Heard hatte im Dezember 2018 einen feministischen Artikel in der Washington Post veröffentlicht, in dem sie unter anderem schreibt: „Vor zwei Jahren wurde ich eine öffentliche Figur, die häusliche Gewalt repräsentiert; und ich bekam die volle Wucht des Hasses unserer Kultur auf Frauen, die sich öffentlich äußern, zu spüren.“ Heard hatte sich damals von ihrem Ehemann Johnny Depp getrennt; mit der Trennung ging eine einstweilige Verfügung wegen häuslicher Gewalt einher, außerdem wurde sie mit blauen Flecken im Gesicht fotografiert. Dennoch: In dem Artikel bezeichnet sich Heard weder selbst als Opfer häuslicher Gewalt – lediglich als „Repräsentantin“ des Themas – noch fällt der Name „Johnny Depp“. Dennoch klagt dieser seine Exfrau nun wegen Verleumdung an, die Entschädigungssumme soll 50 Millionen Dollar betragen. Heard hält mit einer Gegenklage, ebenfalls wegen Verleumdung, um 100 Millionen Dollar dagegen. Beide werfen sich gegenseitig körperliche und verbale Übergriffigkeiten während der Beziehung vor und bezichtigen die jeweils anderen Person der Lüge.___STEADY_PAYWALL___

Auf den ersten Blick könnte das ein Streit zwischen zwei Multimillionär:innen sein, die sich in einer beiderseitig missbräuchlichen Beziehung Schaden zugefügt haben und nun eine Schlammschlacht veranstalten. Das ist aber nicht der Fall; es handelt sich um viel mehr als einen Ehestreit. Es ist ein misogyner Schauprozess gegen eine Frau, die es gewagt hat, den Namen eines Superstars zu beschmutzen. Es ist, wie die Kolumnistin Jessica Winter in ihrer sehr lesenswerten Prozessanalyse im New Yorker schreibt, ein weltweit ausgestrahlter Racheporno, mit dem Ziel, Heards Karriere und Leben für immer zu zerstören – und Johnny Depp im Gegenzug ein Comeback zu bescheren.

Es soll in diesem Artikel deshalb nur sekundär um den Prozess zwischen Heard und Depp gehen – und primär  um dessen Rezeption in der Öffentlichkeit und die Ideologie und Mechanismen dahinter. Denn es handelt sich um ein Lehrstück in Sachen Frauenfeindlichkeit.

Missbrauch und Meme-Kultur

Die Öffentlichkeit verfolgt den Prozess mit jener fiebrigen Begeisterung, die ansonsten dem Staffelfinale von Serien wie Breaking Bad vorbehalten ist – und wenn es nach hunderttausenden Menschen auf Reddit, Twitter oder TikTok geht, steht die Schuldige bereits fest. Unter Hashtags wie #JusticeforJohnnyDepp oder #AmberHeardisaLiar, die inzwischen Milliarden von Klicks haben, spielt sich eine beispiellose Kampagne gegen eine Frau ab, die sich zwei in unserer Gesellschaft unverzeihliche Dinge hat zuschulden kommen lassen: Erstens hat sie einen Superstar kritisiert und zweitens ist sie ein ambivalentes Opfer.

Der Hass, der Amber Heard entgegenschlägt, kann dabei fast schon als kollektive, misogyne Psychose betrachtet werden. Ein Video, auf dem sich Heard im Gerichtssaal die Nase putzt, kursiert auf Twitter als vermeintlicher Beweis dafür, dass die Schauspielerin im Gerichtssaal Kokain ziehen würde. Der Tweet verzeichnet über 225.000 Likes: Mehrere hunderttausend Menschen sehen in einem verheulten Naseputzen Drogenkonsum, weil der Hass auf Heard ihre Wahrnehmung derart verzerrt. Heard erscheint konsequent als manipulative Lügnerin. Wie der Journalist Michael Hobbes ausführt, ist die Beweislage wegen Missbrauch jedoch eindeutig auf der Seite von Amber Heard, die 13 von 14 Vorwürfen wegen Übergriffigkeit anhand von Zeug:innen, Fotos, Nachrichten oder Tagebucheinträgen belegen kann. „Heards Narrativ passt zu den Beweisstücken“, schreibt Hobbes: „Ein Mann mit einer Geschichte von Misogynie, Eifersucht und Wutausbrüchen hat diese Muster mit in seine Ehe getragen“. Dies jedoch ignorieren nicht nur die Online-Kommentator:innen , sondern auch viele Zeitungen weitestgehend. Aber nun ja, in patriarchalen Verhältnissen sollte eine Aussage wie „Lass sie uns ertränken, bevor wir sie verbrennen!!! Ich will ihre verbrannte Leiche ficken, um sicher zu gehen, dass sie wirklich tot ist“, wie Depp sich seinem Freund Paul Bettany gegenüber zu Heard äußerte, schon mal drin sein (Beispiele für andere Bezeichnungen Depps für seine Exfrau sind: „wertlose Hure“, „hässliche Fotze“ und „geldgiere, niedere, matschige Fischbude“).

Für den ganzen Thread: https://twitter.com/RottenInDenmark/status/1528020677651009536

Stattdessen versuchen selbsternannte Expert:innen für Körpersprache, Heards Gestik und Mimik zu analysieren, um dann voller Überzeugung der Welt zu erklären, dass dies das Verhalten einer intriganten Psychopathin sei, während sie dabei vollkommen verdrängen, dass ihre Interpretation von Projektion und Voreingenommenheit geprägt sein könnte. Lance Bass, der es trotz der Existenz von Justin Timberlake erfolgreich schafft, das widerwärtigste N*Sync-Mitglied zu sein, imitiert Heards Zusammenbrüche im Gerichtssaal auf TikTok. Positive Beiträge zu Johnny Depp sind auf dem Forum Reddit ein zuverlässiger Garant für Zehntausende von Upvotes. YouTube-Zusammenschnitte des Prozesses lassen Fans jene Momente noch einmal gebündelt genießen, in denen Depp und seine Anwält:innen Heard besonders vorführen. Stellenweise nehmen die Angriffe gegen die Schauspielerin fast schon verschwörungsideologische Züge an: Ausgehend von Johnny Depps Aussagen vor Gericht sammeln Fans „Beweise“ dafür, dass Heard eine Kampagne gegen ihren Expartner von langer Hand geplant hätte. Die blauen Flecken seien Make-Up gewesen, die Nachrichten und Fotos zu den Übergriffen Fälschungen. Der Prozess ist zu einem Meme geworden, an dem jede:r partizipieren kann und das deswegen von der Öffentlichkeit so begeistert verfolgt wird.

Hier spielt durchaus auch ein massenpsychologisches Moment eine Rolle. Nun hat Johnny Depp – der inzwischen nur noch ein aufgedunsener Schatten jenes unverstandenen Außenseiters ist, der in den Achtziger und Neunziger Jahren aus kajalumrahmten Augen in Tim Burtons Kamera schmachtete – seine besten Jahre schon ein gutes Weilchen hinter sich. Sein letzter großer Hit waren die Fluch der Karibik-Filme, zu deren Dreharbeiten er betrunken und ohne jegliche Kenntnis seiner Texte aufkreuzte. Dennoch ist Depp einer der bestbezahlten, bekanntesten Schauspieler der Welt – und war dies auch schon, als die Jahrzehnte jüngere Amber Heard gerade das Laufen lernte. Der Prozess ist für Depp nicht nur irgendeine Bühne, auf der er mal wieder die Hauptrolle spielt, sondern auch ein Projekt, das seine Fans aktiv mitgestalten können, durch Memes, Videos, etc. So findet ein Identifikationsmoment mit dem Idol Johnny Depp statt, und eine Form von partizipativem, spaßigem Community-Building: gemeinsam Heard als Lügnerin darstellen, um den Namen Depps reinzuwaschen. Eine Hetzkampagne wird zum Hobby. Die Memefizierung des Prozesses hat außerdem den Nebeneffekt, Heard weniger als Mensch wahrzunehmen, sondern als bloße Projektionsfläche zu missbrauchen. Diese mit dem Fehlverhalten der Schauspielerin gerechtfertigte Entmenschlichung ist schließlich die  Voraussetzung dafür, sich über ihre Tränen und Zusammenbrüche derart zu amüsieren.

Ein Backlash gegen #MeToo

Wer die Misogynie sowohl im Prozess, als auch in der Rezeption nicht sieht, hat entweder die kognitiven Fähigkeiten eines Kleinkindes, ist bewusst ignorant gegenüber Frauenhass oder betreibt aktiv frauenfeindliche Propaganda. Heard musste sich im Gerichtssaal als Borderlinerin – der Hysterie-Vorwurf des 21. Jahrhunderts – ferndiagnostizieren lassen, außerdem wurde eine Liste ihrer vergangenen Partner:innen analysiert, was nichts anderes ist als Slutshaming und Bisexuellenfeindlichkeit. Auch dies hat zum Endziel, Heard als unzurechnungsfähig und psychisch labil darzustellen, jedoch gleichzeitig ihre Manipulationsfähigkeit zu untermauern. Dies sind klassisch frauenfeindliche Narrative, die Verfechter:innen des Patriarchats seit Jahrhunderten einsetzen, um Frauen zu pathologisieren, zum Schweigen zu bringen und Machtstrukturen aufrecht zu erhalten.

Es ist also nicht verwunderlich, dass reaktionäre Kräfte die Verhandlungen nutzen, um Mobilmachung gegen #MeToo, Feminismus, und Frauen an sich zu betreiben. Das rechtsradikale News-Outlet The Daily Wire hat nach Recherchen des VICE Magazine mehrere zehntausend Dollar in die Werbung für explizit antifeministische Berichterstattung zum Prozess investiert. Das Ziel ist eindeutig, über die Polemiken gegen Amber Heard misogyne Ressentiments zu schüren und junge Männer weiter nach rechts zu radikalisieren. Antifeminismus, Sexismus und Misogynie fungieren regelmäßig als Türöffner in die radikale und extreme Rechte, und dienen deswegen auch als Rekrutierungsinstrument. 

 

Quelle: https://twitter.com/MoiraDonegan/status/1529851361231261696?s=20

Die Angriffe gegen Heard sollen auch die MeToo-Kampagne und die Glaubwürdigkeit von Opfern sexualisierter und häuslicher Gewalt generell in Frage stellen. Es handelt sich bei diesen Angriffen um den Teilaspekt eines größeren, antifeministischen Feldzuges, der auch als Backlash gegen #MeToo zu begreifen ist. Dass der Prozess mit einem Hashtag wie #MePoo einhergeht, spricht Bände. Amber Heard wird als jene Sau durchs Dorf getrieben, die die Chance sämtlicher Frauen ruiniert haben wird, Glaubwürdigkeit einfordern zu wollen. „Ich würde Frauen ja gerne glauben, aber erinnert ihr euch an Amber Heard?“ ist schon jetzt der Tenor auf Plattformen wie Reddit und Twitter. Dies hängt auch damit zusammen, dass Heard nicht den gesellschaftlichen Idealvorstellungen reiner, makelloser, und somit akzeptierter Weiblichkeit entspricht. 

Misogynie und pathische Projektion

Frauen müssen zudem in einer patriarchalen Gesellschaft, um als Opfer auch nur ansatzweise akzeptiert zu werden, das perfekte Opfer sein. Dieses Opfer ist moralisch makellos, hat sich bis zum letzten Ende gegen den Täter gewehrt und danach seinen verletzten Körper direkt zur Polizei und ins Krankenhaus geschleppt, um die Verletzungen dokumentieren zu lassen. Wer auch nur minimal Ahnung von häuslicher Gewalt hat, weiß, dass dies Narrative von Rape Culture sind. Nun ist Amber Heard kein perfektes Opfer, und die Diffamierungskampagne gegen sie hat das Ziel, dieses Bild zu zementieren. Auch sie hatte Wutausbrüche, auch sie war mutmaßlich ihrem Exmann gegenüber übergriffig. Damit können Angreifer:innen ihren Hass legitimieren. Endlich dürfen sie wieder eine Frau durch den Dreck ziehen, denn diesmal trifft es ja die richtige! “Der Feminismus und MeToo haben uns die misogynen Kampagnen genommen, aber jetzt ist es okay. Es ist #JusticeforJohnnyDepp!“ posaunen sie auf ihren Social Media-Kanälen.

Diese heftige Misogynie kommt auch nicht von ungefähr, sondern sie ist gesellschaftlich fest verankert. Die patriarchale Vorherrschaft basiert auf der systematischen – sexuellen, ökonomischen, emotionalen, kulturellen – Ausbeutung und Unterdrückung von Nicht-Männern. Für heterosexuelle und cisgeschlechtliche Männer sind diese Vorherrschaft und die damit einhergehende Gewalt integraler Bestandteil ihrer Identitätskonstruktion.Indem patriarchale Verhältnisse diese Gewalt komplett normalisieren, verhindern sie einerseits eine kritische Auseinandersetzung und ermöglichen andererseits Koketterie mit eben jener Barbarei. Wer das hinterfragt oder gar attackiert, stellt nicht nur das komplette System infrage, sondern fordert auch inhärent die Vorherrschaft jedes einzelnen Mannes heraus. Heard hat nicht nur irgendeinen Mann kritisiert und herausgefordert, sondern den Idealmann, ein Idol, einen Superstar, ein ehemaliges Sexsymbol. Anstatt sich glücklich zu schätzen, in einer aufgrund des großen Alters- und Machtunterschieds zutiefst ungleichen Ehe mit Depp sein zu dürfen, anstatt die  perfekte, devote Partnerin zu mimen, die ein Mann wie Depp in den Augen einer sexistischen Welt verdient, wagt es Amber Heard  offenzulegen, dass es sich bei dem vermeintlichen  Sexsymbol und Teeny-Idol um einen gewalttätigen Trinker handelt. Und dafür müssen sie sowohl Depp als auch die Gesellschaft bestrafen.

Auch wenn die Beziehung zwischen Depp und Heard mutmaßlich von beiden Seiten aus übergriffig war, stellt der aktuelle Diskurs ausschließlich Johnny Depp als Opfer häuslicher Gewalt dar. Dies hat zum Zweck, von von seiner Rolle als Täter abzulenken. Anstatt seine Gewalttätigkeit und Misogynie zu thematisieren, zeigen er, seine Anwält:innen und das Internet auf Heard, ihre Fehlleistungen und Wutausbrüche und machen sie zum Hauptgegenstand der Diskussion. Wie Jessica Winter darlegt, ist dies ein klassisches Beispiel für die sogenannte „DARVO-Strategie“. DARVO steht für „Deny, Attack, and Reverse Victim and Offender“ und bezeichnet das Verhalten von Täter:innen, das Opfer projektiv zu attackieren, um die Schuld von sich zu weisen.

Für den ganzen Thread: https://twitter.com/NBedera/status/1529964769284722690?s=20

Dies könnte auch ein Grund für die vehemente Verteidigung Depps insbesondere  durch cis Männer sein: Sie erkennen sich und ihre eigene Übergriffigkeit Frauen gegenüber in ihrem Idol wieder. In ihrer Verteidigung von Depp liegt also auch eine Verteidigung und Rechtfertigung der eigenen Frauenverachtung. Es geht ihnen weniger darum, über Männer als Opfer häuslicher Gewalt zu sprechen, was eine wichtige und notwendige Debatte wäre. Im Kern ist es ihr Ziel, davon abzulenken, dass Männer regelmäßig Täter sind – sie selbst und Johnny Depp eingeschlossen.

Überidentifikation mit Depp, gesellschaftlich vermittelte Misogynie, organisierter Antifeminismus: Sowohl in dem Prozess selbst, als auch in der Rezeption, fallen zahlreiche Aspekte von Frauenfeindlichkeit zusammen, die die ekelhafteste misogyne Kampagne seit Gamergate befeuern. Depps Beweislage ist dünn, aber de facto hat Heard den Prozess bereits verloren: Ihr Leben ist nachhaltig ruiniert, in den Augen der Welt ist sie verbrannt. Ob sie in dieser patriarchalen, von männlichen Stars besessenen Welt noch Gerechtigkeit erfahren kann, ist fraglich. Gewinner dieser ganzen Shitshow sind letztendlich das Patriarchat und seine Profiteure. Einer von ihnen: der Musiker Marylin Manson, den mehrere Frauen, unter anderem auch seine Expartnerin Evan Rachel Wood, der sexualisierten Gewalt beschuldigt haben. Auch dessen Fans nutzen den Prozess, um die Schauspielerin als Lügnerin zu bezeichnen, die Mansons Karriere ruinieren wolle, und sprechen über „Gemeinsamkeiten“ zwischen Amber Heard und Evan Rachel Wood. Johnny Depp und Marylin Manson sind seit Jahrzehnten enge Freunde.

Antifeministische Kräfte haben im Rahmen der MeToo-Bewegung gerne den Begriff der „Hexenverfolgung“ bemüht und somit das Outing von Sexualstraftätern mit einer inhärent frauenfeindlichen Kampagne verglichen. Bei den groß angelegten Angriffen gegen Amber Heard wäre der Begriff jedoch tatsächlich nicht unpassend. Sie wird stellvertretend für alle Frauen attackiert, die es gewagt haben, Konsequenzen für das übergriffige und gewalttätige Verhalten mächtiger Männer der Filmindustrie zu fordern. Der Prozess zwischen Johnny Depp und Amber Heard ist gerade deswegen viel mehr als ein Streit zwischen einem Ex-Ehepaar: es ist eine groß angelegte misogyne Kampagne nicht nur gegen eine Frau, sondern gegen alle Frauen. Und ihr Ziel ist nichts geringeres, als die Errungenschaften der MeToo-Bewegung grundlegend in Frage zu stellen, wenn nicht gar, sie wieder komplett rückgängig zu machen.

über die Gast-Löwin:

Veronika Kracher hat in Frankfurt und Mainz Soziologie und Literatur studiert. Sie forscht seit Jahren zu Antifeminismus, Misogynie, Online-Radikalisierung und Rechtsextremismus, im November 2020 erschien ihr Buch „Incels – Geschichte, Sprache und Ideologie eines Online-Kults“ im Ventil-Verlag.