DVD-Verlosung: Selma

© Studiocanal

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Eine Verlosung jagt die nächste. Ich könnte jetzt sagen, ich sei in Spendier-Laune, aber die Wahrheit ist, dass der Poststreik und die daraus resultierenden Logistik-Probleme mir einen Strich durch meine Planung gemacht haben.

Aber nun zum Eigentlichen: Wenig Filme von Regisseurinnen standen dieses Jahr derart im Fokus wie Selma von Ava DuVernay, insbesondere im Zusammenhang mit der Oscar-Verleihung 2015. Nun könnt ihr euch selbst ein Bild machen, ob Selma zu Unrecht bei so vielen Nominierungen ausgelassen wurde.

Um im Lostopf zu landen, müsst ihr wie immer einen Kommentar hinterlassen, diesmal allerdings in Verbindung mit einer kleinen Umfrage: Über welche historische Figur oder welches aktuelle politische/gesellschaftliche Vorbild würdet ihr gerne einen Film sehen? Wer hat schon lange mal einen prominenten Platz auf der Leinwand verdient und wessen Geschichte wird viel zu selten erzählt? Wer mir das bis zum 17. August um 23:59:59 Uhr in den Kommentaren verrät, hat die DVD von Selma vielleicht schon bald im Regal stehen.

Und hier noch ein kleiner Auszug aus meiner Kritik, die auch der Frage nachgeht, wie viel Pathos so ein Bio-Pic eigentlich verträgt:

„[Ava DuVernay hätte] in Puncto Pathos hier noch sehr viel dicker auftragen können und wäre dem „Phänomen King“ vermutlich noch immer gerecht worden. Doch um ein Einzelphänomen geht es hier nicht. Das zeigt auch das Finale: Selma endet nicht mit dem Tod eines Einzelnen, sondern mit dem Sieg Vieler.

Oscar-Potential sehe ich hier trotzdem nicht und das ist auch völlig in Ordnung. Es wäre ungerecht, von Ava DuVernay etwas anderes zu verlangen, nur weil sie eine der wenigen Frauen ist, die mit einem derartigen Budget und Thema arbeiten durfte. Vielmehr hat DuVernay bewiesen, dass Regisseurinnen ebenso gute pathetische Bio-Pics über amerikanische Helden drehen können wie ihre männlichen Kollegen. Nein, vielleicht sogar bessere, nämlich Bio-Pics, die Opfer mit Respekt behandeln anstatt ihre Qualen auszuschlachten und die nicht der Versuchung erliegen, die Errungenschaften einer Bewegung auf eine einzige Person zu projizieren.“

Sophie Charlotte Rieger
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