FILMLÖWIN wants you!

Es ist Zeit für Veränderungen: Die FILMLÖWIN braucht ein Rudel! Vier Jahre lang habe ich mich dagegen gewehrt, andere Menschen außer mir selbst ohne Bezahlung für dieses Projekt arbeiten zu lassen, doch ich stehe an einem Scheideweg. Aufgeben oder die Richtung wechseln. Und deshalb suche ich – nein, keine Mitarbeiter_innen – sondern ehrenamtliche Helfer_innen, die sich statt mit Geld mit Rat und Tat in das Projekt einbringen.

Im folgenden Text erkläre ich, warum die FILMLÖWIN überleben sollte, weshalb sie dafür mehr Menschen als nur mich allein braucht und welche Formen der Mitarbeit sich anbieten. Wer keine Geduld zum Lesen hat und sofort schreit „Ich will mitmachen“, di_er schreibe mir einfach an sophie@filmloewin.de.

© Partisan

Warum ist mir die FILMLÖWIN so wichtig?

Die FILMLÖWIN ist nach meinem Wissensstand noch immer das einzige deutschsprachige feministische Online-Filmmagazin. In den letzten vier Jahren hat sie sich zu einer respektierten Stimme entwickelt, taucht in Trailern und auf DVD-Covern auf (siehe links). Die FILMLÖWIN ist mehr als nur ein Blog, sie ist meinungsbildend! Regelmäßig schreiben mir Lesende, dass sie durch die FILMLÖWIN einen neuen, nämlich feministischen Blick auf Film und Fernsehen erlangt hätten.

Die FILMLÖWIN macht auch Filmemacher_innen sichtbar, die in anderen Medien untergehen, und ist das einzige Filmmedium, das konsequent feministische Texte veröffentlicht – auch zu Blockbusterfilmen. Damit ist die FILMLÖWIN ein fundamental wichtiger Bestandteil der feministischen Filmkritik in Deutschland.

Warum ich nicht mehr kann?

Nach vier Jahren FILMLÖWIN bin ich an einen Punkt gekommen, an dem meine Energien so aufgebraucht sind, dass mir die Arbeit an diesem Herzensprojekt immer weniger Spaß bereitet. Dauerhaft so viel unbezahlte Arbeit zu investieren, infolgedessen ständig in finanziellen Engpässen zu stecken, geht mir trotz großer Hingabe zu diesem Projekt an die Substanz. Dabei gestaltet sich vor allem das Verhältnis aus investierter Zeit und „Bezahlung“ als problematisch. Inzwischen helfen auch regelmäßige Urlaubspausen nur noch bedingt, denn kaum bin ich zurück, rase ich wieder bis zur absoluten Erschöpfung im Hamsterrad, das mich einfach nicht voran bringen mag.

© Filmlöwin

In dieser Situation fehlen mir die Kapazitäten, die vielen, vielen Anfragen zu beantworten, die mich von Filmemacher_innen, PR-Agenturen und Produktionsfirmen erreichen, die ihre Projekte auf der FILMLÖWIN unterbringen wollen. In fast all diesen Fällen tut mir mein „nein“ in der Seele weh. Anders formuliert: Die FILMLÖWIN beginnt mir über den Kopf zu wachsen, ist eine so respektierte und sichtbare Stimme geworden, dass ich ihr alleine einfach nicht mehr gerecht werde.

Nach zahlreichen Versuchen in Richtung Patreon, Steady und Konsorten ist eines ziemlich klar: Die FILMLÖWIN lässt sich trotz treuer Fanbase nicht über ihre Leser_innen finanzieren. Ebenso wenig konnte ich bislang eine Institution finden, die dieses Projekt zugleich fördern möchte und kann. Zwar gibt es zahlreiche Organisationen, die meine Arbeit überaus schätzen, doch können sich diese oft selbst nur mit Müh und Not über Wasser halten. An diesen finanziellen Hürden, die immer auch zu stark begrenzten zeitlichen Kapazitäten der Beteiligten führen, scheitern nicht selten auch die Kooperationen. Ebenso wie ich nicht ständig nachhaken kann, weil ich an tausend Dinge gleichzeitig denken muss, geht auch bei meinen Gegenübern mein Anliegen regelmäßig unter.

Vielleicht gäbe es noch Fördertöpfe, die in Frage kommen. Vielleicht gäbe es noch mögliche Kooperationspartner_innen mit mehr Budget und Bereitschaft, dieses in die FILMLÖWIN zu investieren. Doch ich besitze keine Kapazität, diese Form von Akquise durchzuführen, während ich die Webseite in ihrer aktuellen Form aufrechterhalte und Erwerbstätigkeiten nachgehe.

Photo by Michael Longmire on Unsplash

Ich möchte das einmal ganz transparent machen, da viele Menschen nicht wissen, wie dieses Online-Magazin hinter den Kulissen aussieht:

Es gibt genau eine Mitarbeiterin: Mich. Ich schreibe alle Texte, bespiele alle Social Media Kanäle, verfasse den Newsletter, bestücke den Veranstaltungskalender, besuche Festivals und thematisch relevante Veranstaltungen und bin natürlich für die komplette Kommunikation nach außen zuständig. Diese Arbeit umfasst je nach sonstiger Erwerbsarbeit, die im Zweifelsfall Priorität hat und haben muss, zwischen 10 und 30 Wochenstunden. Da ich aktuell über ein Stipendium verfüge, das meine Miete und Krankenkassenbeiträge abdeckt (aber eben auch nicht mehr!), investiere ich manchmal sogar noch mehr Zeit in die Webseite. Wenn dieses Stipendium jedoch ausläuft, bleibt nur die finanzielle Unterstützung durch meine Leser_innen: etwa 200 Euro. Das ist bei optimistisch gedachten 60 Monatsstunden ein Stundenlohn von 3,33 Euro – etwa ein Drittel des gesetzlichen Mindestlohns.

Was ich suche?

Ich glaube, dass die FILMLÖWIN nur überleben kann, wenn sie ein kleines Rudel im Rücken hat. Ich bin immer noch der Überzeugung, dass Arbeit bezahlt werden muss. Deshalb suche ich auch keine Mitarbeiter_innen, sondern Ehrenamtliche, Menschen, die sich statt mit Geld mit Engagement einbringen und das Überleben der FILMLÖWIN sichern wollen. Da viele Fans der Webseite nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um die Webseite auf diesem Weg zu unterstützen, möchte ich nun andere Möglichkeiten bieten, sich einzubringen und mit mir gemeinsam das Projekt zu sichern und weiterzuentwickeln.

Folgende Möglichkeiten gibt es, die FILMLÖWIN auf diese Weise zu unterstützen:

  • CC0 Creative Commons

    Redaktionelle Unterstützung (kreativ)

Du hast Lust, die FILMLÖWIN dauerhaft inhaltlich mit Texten, Social Media Aktivitäten und/oder konzeptionellen Ideen mitzugestalten und damit zu einem integrativen Bestandteil des Projekts zu werden?

Klar, das ist die zeitintensivste Form der Unterstützung, aber auch jene mit dem größten Gegenwert: Pressevorführungen, Rezensionsexemplare von DVDs, Festival-Pässe. Und wer weiß: Vielleicht hilft es gar der beruflichen Weiterentwicklung. Dies sollte jedoch nicht ausschlaggebend sein, denn aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass umsonst zu schreiben in der Regel nur dazu führt, weiterhin umsonst zu schreiben. Aber ich stelle natürlich sehr gerne Tätigkeitsnachweise aus.

Wenn Du an dieser engen und verbindlichen Zusammenarbeit Interesse hast, dann schick mir unbedingt eine Email inklusive Arbeitsproben, denn natürlich solltest Du ein Gespür für das Schreiben über Film sowie feministische Themen besitzen. Außerdem wären Erfahrungen mit WordPress von sehr großem Vorteil!

  • Redaktionelle Unterstützung/Assistenz (nicht-kreativ)

Du willst gerne bei der FILMLÖWIN mitmischen, aber Schreiben gehört weder zu Deinen Talenten noch Deinen Interessen? Das macht nichts, denn es gibt genug zu tun, z.B. die Recherche für den Newsletter und den Veranstaltungskalender sowie die Bestückung derselben, die Planung und Durchführung von Social Media Strategien, die Kommunikation mit Leser_innen – diese Liste hört nicht auf! Hierfür ist es übrigens absolut notwendig, dass Du bereits mit WordPress gearbeitet hast.

  • Fundraising / Marketing / Campaigning

Du bist ein Verkaufstalent und voller guter Ideen, bringst vielleicht sogar erste Kontakte und/oder Erfahrung mit dem Schreiben von Förderanträgen mit? Großartig! Die FILMLÖWIN braucht Dich dringend, um ihre Leser_innen- und Follower_innerschaft zu vergrößern und sich finanziell abzusichern.

  • Unterstützung bei Bedarf

In den folgenden Bereichen wäre es großartig, auf potentielle ehrenamtliche Helfer_innen zurückgreifen zu können. Schreibt mir gerne eine Email, womit ihr euch einbringen könnt und ich melde mich, sobald ich ein konkretes Anliegen habe:

  • Grafik / Bildbearbeitung
  • Fotografie
  • Webdesign
  • IT-Fragen (technische Fragen, technische Unterstützung)
  • Videoschnitt und –bearbeitung
  • Juristischer Rat (vor allem natürlich medienrechtliche Fragen)
  • Buchhaltung / Steuer / Finanzen (für den optimistisch gedachten Fall, dass Ehrenamtliche einst zu bezahlten Mitarbeitenden werden)

Photo by rawpixel on Unsplash

Was wir erreichen können?

Mit einem kleinen Team können wir mehr Finanzierungsmöglichkeiten ausloten und – so hoffe ich – auch finden. Wir können das inhaltliche Angebot der FILMLÖWIN vergrößern, die vielen, zur Zeit noch verstreuten feministischen Akteur_innen in der deutschen Filmindustrie durch ein zentrales Medium vereinen, ihre Aktivitäten abbilden und damit für die breite Öffentlichkeit sichtbarer machen. Zudem macht eine größere Leser_innenschaft die FILMLÖWIN auch für Werbepartner_innen interessant. Und vielleicht können wir gemeinsam die FILMLÖWIN zu einem Projekt weiterentwickeln, dass seine Mitarbeitenden bezahlen kann!

Und nu?

Wenn ihr jetzt Lust habt, die FILMLÖWIN tatkräftig zu unterstützen, dann schreibt mir einfach eine Email an sophie@filmloewin.de. Darin sollte natürlich stehen, in welchem Bereich ihr euch einbringen wollt und warum, also welche Erfahrungen und Interessen ihr mitbringt, was euch mit der FILMLÖWIN verbindet und auch, wie viel Zeit ihr investieren könnt.

Ich freue mich auf Eure hoffentlich zahlreichen Emails!

Sophie Charlotte Rieger
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